LAK aktuell Ausgabe März 2019
LAK aktuell Ausgabe März 2019
Wettbewerb als Heilsbringer?
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
wir kämpfen seit fast 2 ½ Jahren für die Wiederherstellung der Gleichpreisigkeit bei verschreibungspflichtigen Arzneimitteln. Dem Spahnschen Papier haben wir unsere Vorschläge gegenübergestellt und betont, dass wir am Ausschluss der verschreibungspflichtigen Arzneimittel vom Versandhandel festhalten, sofern der Gesetzgeber mit anderen Mitteln die Gleichpreisigkeit – und zwar uneingeschränkt – und die freie Apothekenwahl und damit die Sicherung der inhabergeführten Apotheke vor Ort nicht wiederherstellt bzw. festigt.
Nun meldet sich die EU-Kommission und rollt das bereits 2013 eingeleitete Vertragsverletzungsverfahren gegenüber der Bundesrepublik Deutschland in eine weitere Runde und fordert Deutschland auf, binnen zwei Monate die Preisbindung bei Rx-Arzneimitteln für ausländische Versender komplett zu streichen.
Ist es Zufall, dass dies zeitgleich mit der Befassung dieses Themas bei den Gesundheitspolitikern der Koalition stattfindet?
Klar ist jedoch eines: Die EU will Wettbewerb über den Preis für die ausländischen Versender. Erfüllt die Bundesregierung diese Forderung nicht, wird es zu einem weiteren Verfahren vor dem EuGH kommen, bei dem die Bundesregierung dezidiert darlegen muss, warum Preisbindung für die Menschen in Deutschland und unser Gesundheitssystem unerlässlich ist. Hier wäre die Bundesregierung nun wirklich gefragt und müsste sich inhaltlich mit Herzblut engagieren – leider ist dies bisher bei einem Verfahren vor dem OLG München nicht erfolgt, in dem die Bundesregierung zur Darlegung der Umstände aufgefordert wurde, die die Annahme rechtfertigen, dass einheitliche Apothekenabgabepreise bei Rx für die sichere, flächendeckende und qualitativ hochwertige Arzneimittelversorgung der Bevölkerung erforderlich sind.
Gibt die Bundesregierung klein bei, um Ärger mit der EU zu vermeiden, steht die Arzneimittelversorgung durch unsere deutschen Apotheken vor Ort vor den grundlegendsten Veränderungen. Eine Aufhebung der Preisbindung für ausländische Versender und deren dann schnell steigendes Wachstum würde über kurz oder lang zur Inländerdiskriminierung führen, was übrigens der Bundesgerichtshof bereits deutlich gesehen hat.
Die obersten Bundesgerichte halten jedoch eine Preisbindung für verschreibungspflichtige Arzneimittel durchaus für rechtens – in Deutschland. Deshalb ist für mich die einzige zielführende Maßnahme, den Versandhandel auf das europarechtlich gebotene Maß zurückzuführen.
Auch dies würde sicherlich wieder beklagt werden, aber auch hier liegt dann viel bei der Bundesregierung, wie sie argumentiert und welche Unterlagen vorgelegt werden. Argumente gibt es zuhauf, sie müssen nur entsprechend vorgetragen werden – und dies mit Nachdruck!
Die entscheidende Frage ist nun: kuschen vor der EU, dafür die deutschen inhabergeführten Apotheken über kurz oder lang zum Abschuss freigeben oder unser hervorragendes deutsche System zu schützen, zu stützen und den Konflikt mit der EU austragen!
Liebe Politiker, das ist für uns Apotheker DIE existentielle Entscheidung – setzen Sie um, was Sie im Wahlkampf versprochen und im Koalitionsvertrag vereinbart haben!
Ihre
Ursula Funke
Arzt und Apotheker im Dialog: „Medikamente im Freizeitsport“
Interdisziplinäre Fortbildung für Ärztinnen und Ärzte sowie für Apothekerinnen und Apotheker
Termin: |
22. Mai 2019 |
Uhrzeit: |
19:00 bis 21:30 Uhr |
Leitung: |
Prof. Dr. med. Klaus-Reinhard Genth |
Referenten: |
Prof. Dr. med. Dr. phil. Winfried Banzer |
Ort: |
Landesärztekammer Hessen |
Kosten: |
30,00 Euro |
Anmeldung und Information: |
Christina Ittner, Tel. 06032 782-223 |
Achtung: Die Anzahl der Plätze ist begrenzt!
Diese Veranstaltung soll zeigen, wie Arzt und Apotheker die Betreuung von Freizeitsportlern gemeinsam gestalten und optimieren und mit dem Wunsch zur medikamentösen Begleitung der sportlichen Tätigkeit umgehen können.
Das Thema wird im Dialog vorgestellt. Die Teilnehmer sind eingeladen, auch eigene Fragen und Fälle mitzubringen.
Den Artikel können Sie über den untenstehenden Link als PDF herunterladen.
DPhG: Vortragsveranstaltungen im Sommersemester 2019
DPhG LG Hessen RG Rhein/Main
LAK Hessen Region Frankfurt
Goethe-Universität Frankfurt am Main
Die Vortragsveranstaltungen der DPhG stehen im Sommer unter der Überschrift „Gastrointestinaltrakt“.
07.05.2019 |
Prof. Dr. Robert Fürst Evidenzbasierte Phytotherapie: Was hilft bei Erkrankungen des Verdauungssystems? |
28.05.2019 |
Prof. Dr. Dr. Jürgen Stein Pharmakotherapie chronisch-entzündlicher Darmerkrankungen |
11.06.2019 |
Prof. Dr. Rolf Marschalek Der Darm als bedeutendes immunologisches Organ: Microbiota, Immunsystem und die Entstehung von Krankheiten |
02.07.2019 |
Dr. Eric Martin Protonenpumpeninhibitoren in der Apotheke |
Die Vorträge finden jeweils um 20.15 Uhr im Biozentrum der Universität Frankfurt statt, Max-von-Laue-Str. 9 (Campus Riedberg), Hörsaal B 1 (großer Hörsaal), 60438 Frankfurt am Main. Jede Veranstaltung ist von der Landesapothekerkammer Hessen mit drei Fortbildungspunkten zertifiziert.
Den Artikel können Sie über den untenstehenden Link als PDF herunterladen.
Begleitende Unterrichtsveranstaltung für Pharmazeuten im Praktikum 2019
Die Begleitenden Unterrichtsveranstaltungen nach § 4 Abs. 4 der Approbationsordnung für Apotheker finden ganztags statt. Teilnahmevoraussetzung ist der bestandene zweite Abschnitt der Pharmazeutischen Prüfung.
Termin Teil 2:
19. bis 30. August 2019
Veranstaltungsort:
Philipps-Universität Marburg
Fachbereich 15 − Chemie
Hörsaal A +5/0030
Hans-Meerwein-Straße 8
35043 Marburg
Die Anmeldung zu den Begleitenden Unterrichtsveranstaltungen erfolgt online auf der >> Homepage der Landesapothekerkammer Hessen und muss nachfolgende Daten enthalten: Name, Vorname, Privatanschrift, den zu absolvierenden Teil.
Die Pharmazeuten im Praktikum erhalten nach Anmeldeschluss eine Anmeldebestätigung und weitere Informationen von der Geschäftsstelle. Der Stundenplan steht kurz vor den Veranstaltungen auf der Homepage der Landesapothekerkammer Hessen.
Den Artikel können Sie über den untenstehenden Link als PDF herunterladen.
Refresher – erste Erfahrungen mit dem neuen Fortbildungskonzept
Im ersten Quartal dieses Jahres führte die Landesapothekerkammer Hessen mit dem Refresher-Konzept eine neue Art der Fortbildung ein. Für die Pilotveranstaltung wurde das Thema „KHK und Infarkt“ ausgewählt.
Das Online-Seminar im Januar bzw. Februar 2019, in dem die pharmakologischen Grundlagen des Krankheitsbildes aufgefrischt und vertieft wurden, bildete den ersten Teil der Veranstaltung. Gerüstet mit dem aufgefrischten Wissen ging es schließlich im März in die Präsenzveranstaltung, in deren Rahmen ausschließlich in Gruppen am (fiktiven) Patienten gearbeitet wurde. Da die Inhalte des Online-Seminars hier vorausgesetzt wurden, war eine Teilnahme auch nur möglich, wenn man im Vorfeld am Online-Seminar teilgenommen hatte.
In kleinen Gruppen diskutierten die Teilnehmer Fragen zu einem Patientenfall – allerdings nicht wie in anderen Veranstaltungen üblich. Beim sogenannten „team-based learning“ geht es vielmehr darum, aus verschiedenen richtigen Antworten diejenige auszuwählen, die augenscheinlich für den Patienten am besten ist. Jede Gruppe teilt ihr Ergebnis den anderen Gruppen mit und begründet die Auswahl ihrer Antwort. Im Anschluss daran diskutiert die gesamte Gruppe die verschiedenen Antwortmöglichkeiten – immer unter dem Aspekt der „one best answer“.
Mit anderen Worten: alles andere als ein gewöhnlicher Vortrag. Doch kam dieser gut an? „Kurzweilig und spannend“ lauteten die Rückmeldungen der Teilnehmer. Lob erhielt das Konzept auch für die Kombination aus Theorie, die im Online-Seminar vermittelt wurde, und Praxis durch die Gruppenarbeit im Seminar. Das Wiederholen von Wissen durch die Aufteilung auf zwei Termine kam ebenfalls gut an.
Wir haben Ihr Interesse geweckt? Im zweiten Quartal geht es mit dem Thema „Schizophrenie“ weiter:
Online-Seminar:
Donnerstag |
11. April 2019 |
20:00 – 21:00 Uhr oder |
Dienstag |
21. Mai 2019 |
20:00 – 21:00 Uhr |
Präsenz:
Marburg, TTZ |
17. Juni 2019 |
Darmstadt, H+ Hotel |
27. Mai 2019 |
Kassel, Apothekerhaus |
26. Juni 2019 |
Frankfurt/Main, relexa hotel |
8. Juli 2019 |
Uhrzeit jeweils: 19:30 – 21:30 Uhr
Den Artikel können Sie über den untenstehenden Link als PDF herunterladen.
1. Hessische Woche der Rezeptur
Viel wurde geboten in der 1. Hessischen Woche der Rezeptur vom 18. bis 23. Februar 2019.
In Zusammenarbeit mit dem Zentrallaboratorium Deutscher Apotheker e.V. konnten wir gleich zwei verschiedene Workshops anbieten.
In unserem ersten Workshop ging es um die praktische Herstellung und Prüfung von halbfesten Zubereitungen. Ob gute Creme oder schlechte Creme – die verschiedenen Prüfmethoden haben jede enttarnt!
Im zweiten Workshop stand die Herstellung von Kapseln nach der gravimetrischen Methode im Fokus. Voller Tatendrang haben unsere Teilnehmer das Füllmittel hergestellt, die Schüttdichte bestimmt, Einwaagen berechnet und anschließend die Kapseln befüllt.
Frau Prof. Dr. Staubach-Renz war unsere Expertin für den Vortrag „Rezeptur aus Sicht eines Dermatologen“. Sie berichtete ganz spannend aus Ihrem Arbeitsleben und von den „Do´s and Dont´s“ in der Dermatologie.
Auf den nächsten Besuch des Pharmazierats bereitete Frau Simon im Vortrag „Rezeptur aus Sicht eines Pharmazierats“ vor. Als ehrenamtliche Pharmazierätin weiß Sie genau, wo die Stolpersteine liegen.
Begeistert waren die Teilnehmer auch von Herrn Dr. Udes Seminar „Cannabis in Labor und Rezeptur“. Er stellte die unterschiedlichen Einsatzmöglichkeiten von Cannabis in der Therapie und den Umgang mit Dronabinol, Cannabidiol und Cannabis-Blüten in der Rezeptur vor.
Zum Recherche-Profi wurde man mit Frau Dr. Melhorn und Herrn Dr. Melhorn im Seminar mit Tool-Workshop „Helfer in der Rezeptur“. Die vorgestellten Tools ermöglichen eine schnelle Informationsbeschaffung und können im Apotheken-Alltag gut eingesetzt werden.
Wir möchten uns ganz herzlich bei allen Mitwirkenden und Unterstützern der 1. Hessischen Woche der Rezeptur bedanken und freuen uns sehr, dass es so viele Interessenten für dieses Fortbildungsangebot gab.
Neuer Weiterbildungszyklus „Infektiologie“
Am 7./8. Juni 2019 startet in Frankfurt der neue Weiterbildungszyklus Infektiologie.
Die Bekämpfung von Infektionen wird immer schwieriger, sei es durch zunehmende Resistenzen oder Lieferengpässe. Mit dem neuen Weiterbildungsbereich „Infektiologie“ werden Apotheker im Krankenhaus und in krankenhausversorgenden Apotheken für diese Herausforderung fit gemacht. Die Erarbeitung allgemeiner und individueller Empfehlungen zur antiinfektiven Therapie, Hygiene, aber auch Kommunikation und Informationsvermittlung stehen auf dem Lehrplan. Ein ganzer Tag wird dem Thema „Antibiotic Stewardship“ gewidmet. Dies und alle weiteren Themen des Kurses machen den im Bereich Infektiologie weitergebildeten Apotheker zu einem unentbehrlichen Fachmann und wichtigen Ansprechpartner.
Die weiteren Termine sind:
22. und 23. August 2019
31. Oktober bis 3. November 2019
31. Januar und 1. Februar 2020
26. bis 29.März 2020
Weitere Informationen erhalten Sie auf www.apothekerkammer.de.
Den Artikel können Sie über den untenstehenden Link als PDF herunterladen.
Workshop: „Pharmazeuten im Praktikum"
Referenten: |
Dr. Christian Ude, Apotheker, Darmstadt |
Termine: |
22.06.2019 WPP 01/19 |
Uhrzeit: |
09:00 – 20:00 Uhr |
Ort: |
22.06.2019 WPP 01/19 23.11.2019 WPP 02/19 |
Kostenfrei: |
Für Pharmazeuten im Praktikum, die Mitglieder der LAK Hessen sind. Die Anmeldung ist trotzdem erforderlich, da nur begrenzt Plätze zur Verfügung stehen. |
Anmeldung: |
www.apothekerkammer.de |
Inhalt:
Der Workshop hat das Ziel, einen wesentlichen Beitrag zum Erlernen und Verbessern des unmittelbaren Kundengespräches beizutragen. Der Workshop ist in drei Teile gegliedert:
Teil 1 Auf Grundlage der BAK-Beratungsleitlinien werden die theoretischen Aspekte des Kundengesprächs vorgestellt. Eine sinnvolle Struktur auf Basis vorhandener Hilfsmittel (z.B. BAK-Leitlinien) soll für die Beratungsgespräche erarbeitet werden. Auch regulatorische Grundlagen (z.B. Rezeptgültigkeiten, Abgabemodalitäten und -besonderheiten, usw.) werden diskutiert.
Teil 2 Auf den theoretischen Teil aufbauend werden diese Aspekte in die Praxis übertragen und in nachgestellten Kundengesprächen trainiert. Dabei soll vor allem die Kombination aus Kommunikation und Wissensanwendung geübt werden. Hierzu wird die Gruppe geteilt
Teil 3 Als Abschluss werden für das Staatsexamen wichtige Indikationen erarbeitet.
Den Artikel können Sie über den untenstehenden Link als PDF herunterladen.
Interdisziplinärer Workshop für Pharmazeuten im Praktikum und Ärzte im Praktischen Jahr/Allgemeinmedizin
Referenten / Tutoren: |
Dr. Nils Keiner, Apotheker, Frankfurt am Main |
Termin: |
24. Juli 2019 (voraussichtlich 10 - 16 Uhr) |
Ort: |
Universitätsklinikum Frankfurt |
Kostenfrei: |
Für Pharmazeuten im Praktikum, die Mitglieder der LAK Hessen sind. Die Anmeldung ist trotzdem erforderlich, da nur begrenzt Plätze (abhängig von Teilnehmerzahl PJler) zur Verfügung stehen. |
Anmeldung: |
Der Skriptversand erfolgt per Mail (bitte Angabe einer E-Mail-Adresse)! |
Inhalt:
Der Workshop verbindet die tägliche Praxis von Apothekern und Ärzten. Interdisziplinär bearbeiten Pharmazeuten im Praktikum zusammen mit Ärzten im Praktischen Jahr Themen aus dem Bereich der Allgemeinmedizin.
Im theoretischen Teil werden Themen wie die Anamnese und das Schnittstellenmanagement angesprochen. Im praktischen Teil werden Patientenfälle in interdisziplinären Gruppen aufgearbeitet und im Verlauf gemeinsam im Plenum besprochen. Die Gruppen werden durch Tutoren aus der Praxis betreut.
Den Artikel können Sie über den untenstehenden Link als PDF herunterladen.
Gute Vernetzung verbessert Versorgung von Demenzkranken
Der Demenzatlas ist ein vom Hessischen Ministerium für Soziales und Integration und von den Pflegekassen gefördertes Projekt, das es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Versorgungssituation von Menschen mit Demenz und deren Angehörigen zu verbessern. Dazu wurde und wird einerseits eine >> Datenbank aufgebaut, welche es Betroffenen und Angehörigen möglich macht, zielgerichtet Angebote in ihrer Nähe zu finden. Andererseits wird verstärkt auf den Auf- und Ausbau von Demenz-Netzwerken gesetzt, da wir glauben, dass die Versorgungssituation maßgeblich von einer starken Vernetzung der Akteurinnen und Akteure im Bereich Demenz beeinflusst wird.
Den Informationsflyer können Sie über den untenstehenden Link als PDF herunterladen.
Pharmacon Meran
Eine der wichtigsten Fortbildungen für Apotheker im deutschsprachigen Raum geht in die nächste Runde: der pharmacon Meran vom 26. bis 31. Mai 2019.
Und auch die 57. Internationale Pharmazeutische Fortbildungswoche der Bundesapothekerkammer hält wieder einige wertvolle Einblicke und exklusives Wissen für die Apotheker Ihrer Kammer bereit – 2019 zum Thema „Haut, Urogenitaltrakt, Hormone“.
Praxisrelevante Seminare zu diesem hochaktuellen Bereich stehen in Meran genauso auf dem Programm wie erstklassige wissenschaftliche Vorträge auf höchstem Level, kuratiert vom Wissenschaftlichen Beirat der Bundesapothekerkammer.
Die pharmacon Kongresse sind erstklassige Fortbildungsveranstaltungen für die praktische und wissenschaftliche Pharmazie: Die führenden Köpfe der Zunft präsentieren das aktuelle pharmazeutische Wissen der Zeit, begleitet von praxisnahen Seminaren und ergänzt durch ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm.
Übrigens: Der pharmacon-Kongress ist im Rahmen des Fortbildungszertifikates der Landesapothekerkammer anerkannt. Berechnung: 1 Punkt pro 45 Min. Fortbildungseinheit. Sie können also bis zu 43 Punkte für Ihr Fortbildungszertifikat erhalten. Die Seminare und Vorträge entsprechen der Richtlinie für die Akkreditierung von Fortbildungsmaßnahmen der Bundesapothekerkammer.
Unter www.pharmacon.de/meran finden Sie das ausführliche Programm und können schon einmal einen detaillierten Blick auf die einzelnen Vorträge werfen.
Den Artikel können Sie über den untenstehenden Link als PDF herunterladen.
Rezeptur-Ringversuche des Zentrallaboratoriums Deutscher Apotheker e. V.
Auch dieses Jahr unterstützen wir Sie gerne und übernehmen die Kosten für einen Rezeptur-Ringversuch. Das Formular für die Anmeldung zum 2. Rezeptur-Ringversuch 2019 „Halbfeste Zubereitung mit Nystatin" finden Sie auf unserer Homepage im >> Servicebereich.
Anmeldeschluss ist der 1. Oktober 2019.
Notfalldepot – Lieferengpässe Tollwutimpfstoffe
Aufgrund regelmäßiger Lieferengpässe bei Tollwut-Impfstoffen möchten wir erneut dafür sensibilisieren, dass die im Notfalldepot gelagerten Arzneimittel ausschließlich zur Versorgung in Notfällen vorgesehen sind. Die für lebensbedrohliche Fälle benötigten Arzneimittel dürfen – auch bei Lieferengpässen – nicht für eine Prophylaxe verwendet werden.
Wir möchten in dem Zusammenhang auf die Empfehlungen der STIKO zum Umgang mit eingeschränkter Lieferfähigkeit der Tollwut-Impfstoffe verweisen:
1. Zur Postexpositionsprophylaxe (PEP):
Die Verfügbarkeit von Tollwutimpfstoffen für die PEP ist gewährleistet. Bei gegebener Indikation zur Postexpositionsprophylaxe ist der Bezug von Tollwutimpfstoff und Tollwut-Immunglobulin über jede öffentliche Apotheke möglich. Bei Nicht-Verfügbarkeit im Großhandel können die Apotheken auf die Notfalldepots zugreifen. Für die PEP sollte Folgendes beachtet werden:
Deutschland ist seit vielen Jahren frei von terrestrischer Tollwut. Als einziges heimisches Reservoir für die Tollwut sind Fledermäuse bekannt.
Eine Indikation zur PEP ist daher nur gegeben (i) nach Fledermauskontakt, (ii) nach Kontakt mit auffälligen Heimtieren (Hund, Katze, Frettchen), deren Herkunft und Impfstatus unbekannt ist bzw. mit Tieren, die aus Tollwut-Endemiegebieten mitgebracht wurden oder (iii) nach Kontakt zu Tieren in Tollwut-Endemiegebieten und unterbliebenem sofortigen Beginn bzw. noch nicht vollständig abgeschlossener PEP (Tollwut-Endemiegebiete siehe www.who.int/rabies/epidemiology/en/).
Vögel sind keine Tollwutüberträger. Tollwutübertragungen durch Nager (z.B. Ratten, Mäuse), Hörnchen und Hasenartige (Hasen, Kaninchen) sind nicht bekannt.
2. Zur präexpositionellen Impfung:
Bei mangelnder Impfstoffverfügbarkeit sollte die Indikation für die präexpositionelle Impfung möglichst streng gestellt und das potenzielle Expositionsrisiko genau geprüft werden. Dabei sollte Folgendes beachtet werden:
Bei Reisen in Tollwut-Endemiegebiete (z.B. Indien, Südostasien, Afrika, s. unter www.who.int/rabies/epidemiology/en/) besteht eine Indikation zur präexpositionellen Impfung in erster Linie bei Personen, die in diesen Ländern längere Zeit, insbesondere in ländlichen Gebieten ohne ausreichende medizinische Versorgung und unter einfachen Bedingungen reisen. Ein Tollwut-Risiko geht hauptsächlich von streunenden Hunden aus.
Eine eindeutige Indikation ist in Tollwut-endemischen Ländern auch ein geplanter Umgang mit Säugetieren, die als Tollwutüberträger in Frage kommen.
Planbare Auffrischimpfungen für Personen mit wiederkehrendem Expositionsrisiko (z.B. Fledermausschützer) können bis zur Wiederverfügbarkeit der Impfstoffe verschoben werden. In Einzelfällen kann eine Bestimmung des Tollwut-Antikörperspiegels hilfreich sein.
Die WHO empfiehlt im Übrigen für Reisende nach vollständiger Grundimmunisierung keine routinemäßigen Auffrischimpfungen.
3. Zu den kürzlich geänderten Impfempfehlungen der WHO:
Den WHO-Empfehlungen zufolge sind für eine prä-expositionelle Tollwutimpfung bei immunkompetenten Personen zwei intramuskuläre Impfungen mit einem aktiven Tollwutimpfstoff an den Tagen 0 und (frühestens) 7 ausreichend. Darüber hinaus empfiehlt die WHO auch postexpositionell ein verändertes Impfschema.
Die in Deutschland verfügbaren Tollwut-Impfstoffe sind entsprechend ihrer Fachinformationen nicht für die von der WHO vorgeschlagenen veränderten Impfschemata für Prä- und Postexpositionsprophylaxe zugelassen. Die STIKO empfiehlt grundsätzlich entsprechend den Angaben in der Fachinformation zu impfen.
In Ausnahmefällen kann bei mangelnder Verfügbarkeit von Impfstoffen und dringender Impfindikation für die prä-expositionelle Impfung auf das 2-Dosen-Schema der WHO verwiesen werden.
Es gibt Daten, die zeigen, dass bei Immunkompetenten bereits eine zweimalige intramuskuläre Impfung eine anhaltende Immunität gegen Tollwut gewährleistet. Bei Kontakt mit einem tollwutverdächtigen Tier und den dann folgenden zwei Booster-Impfungen ist auch einige Jahre nach einer Grundimmunisierung mit zwei Impfungen eine rasche und ausreichende Immunantwort nachweisbar. Da es sich bei dem intramuskulären 2-Dosis-Schema um einen Off-Label-Use handelt, muss eine entsprechende Aufklärung erfolgen und dokumentiert werden. Reisende, die nach diesem 2-Dosen-Schema (off-label) geimpft werden, sollten bei einer zukünftigen Reise klären lassen, ob dann eine Auffrischimpfung gegeben werden sollte (Langzeitstudien, die diese Frage klären sollen, laufen derzeit).
Die oben aufgeführten Informationen können Sie auf der >>Seite des RKI nachlesen.
Den Artikel können Sie über den untenstehenden Link als PDF herunterladen.
AMINO-Datenbank: Für Sie gefunden und aufbereitet
Thema:
Alaun, Knetmasse, Kaliumaluminiumsulfat, Düngemittel, Blaufärbung H
Frage:
Eine Patientin möchte Alaun für die Herstellung von Knetmasse für die Kinder zum Spielen kaufen. Dürfen wir Alaun für diesen Zweck abgeben? Gab es dazu nicht vor ein paar Jahren eine offizielle Information?
Kommentar:
Die Nachfrage nach Alaun (Kaliumaluminiumsulfat) zur Herstellung von Kinderknetmasse ist in den letzten Jahren deutlich zurückgegangen. Eine Abgabe für diesen Verwendungszweck ist nicht ratsam. Die AMK hatte tatsächlich im Jahr 2009 dazu eine Meldung herausgegeben: „Selbstgemachte Knetmasse aus Lebensmitteln sollte kein Alaun enthalten. Im Internet kursieren diverse Anleitungen, um aus Salz, Mehl, Öl und anderen Lebensmitteln Knetmassen für Kinder herzustellen. Teilweise wird diesen Rezepturen Alaun zugesetzt, das Verbraucher in Apotheken nachfragen. Grenzwerte für eine gefahrlose orale Aufnahme von Alaun sind nicht definiert. Alaun ist eine kristalline Substanz, die schwach desinfizierend wirkt und die Knetmasse vor einem Befall mit Mikroorganismen schützen soll. Alaun wirkt zusammenziehend auf Schleimhäute und Haut. Vergiftungsanzeichen können unter anderem Brennen im Mund, Übelkeit, Erbrechen oder Schluckstörungen sein.“
Darüber hinaus werden seit einigen Jahren die gesundheitlichen Risiken durch Aluminium in Lebensmitteln und verbrauchernahen Produkten wie Antitranspirantien diskutiert. Vor diesem Hintergrund ist die Verwendung von Aluminiumsalzen in Kinderknetmasse noch weniger nachvollziehbar.
Alaun wird in Apotheken auch immer wieder als Düngemittel oder zur Blaufärbung für Hortensien nachgefragt. Kaliumaluminiumsulfat (Alaun) ist kein zulässiger Ausgangsstoff nach Düngemittelverordnung. Eine Abgabe als Chemikalie für diesen Zweck ist daher nicht möglich.
Quelle: AMINO-Datenbank
Den Artikel können Sie über den untenstehenden Link als PDF herunterladen.
Rückblick: 100. Zentrale Fortbildung der Landesapothekerkammer Hessen
Ursula Funke fordert erneut Ausschluss verschreibungspflichtiger Arzneimittel vom Versandhandel
Am zweiten Märzwochenende lud die Landesapothekerkammer Hessen zur 100. Zentralen Fortbildung in die Universitätsstadt Gießen ein. Mehrere hundert Apotheker und zahlreiche Gratulanten nahmen an der renommierten Vortragsveranstaltung, die seit 50 Jahren zwei Mal im Jahr stattfindet, teil. Unter der Überschrift „5 Fächer, 5 Highlights – Schlaglichter der Arzneimitteltherapie in den letzten Jahrzehnten“ beleuchteten namhafte Hochschulprofessoren der Pharmaziestandorte Frankfurt am Main und Marburg die vergangenen fünf Dekaden aus Sicht der fünf pharmazeutischen Fächer.
Fortbildung für Apotheker essenziell
Einen besonderen Willkommensgruß richtete Ursula Funke an zwei ehemalige Sprecher der Akademie für pharmazeutische Fortbildung, die das Veranstaltungsformat maßgeblich mitprägten: Jutta Dudek und Professor Ernst Mutschler. Der emeritierte Hochschulprofessor referierte 1969 bei der ersten Zentralen Fortbildung. Mit den stets hochkarätigen Vorträgen, betonte Funke, habe sich die ZFB in den vergangenen 50 Jahren zu einem Erfolgsmodell in der Geschichte der Fortbildungsveranstaltungen entwickeln können. Sie dankte dem Akademievorstand sowie dem Kammerbereich Pharmazie an dieser Stelle für das Engagement. Formate wie Online-Seminare, gemeinsame Fortbildungsveranstaltungen für Ärzte und Apotheker oder die in diesem Jahr erstmals erfolgreich durchgeführte „Woche der Rezeptur“, so Funke, runden das Fortbildungsprogramm auf hervorragende Weise ab.
„Gleichpreisigkeit ist Verbraucherschutz“
Von den Fortbildungen profitieren die Patienten, die sich auf eine kompetente und zuverlässige Beratung in der Apotheke vor Ort verlassen können. Dieses flächendeckende und hervorragende System, führte Funke fort, müsse auch zukünftig erhalten bleiben. Als No-Go bezeichnete sie die Boni-Gewährung für ausländische Versender, die Bundesgesundheitsminister Spahn gesetzlich verankern will und untermauerte ihre Forderung nach einer uneingeschränkten Gleichpreisigkeit bei verschreibungspflichtigen Arzneimitteln. Könne der Gesetzgeber diese Gleichpreisigkeit nicht mit dem Maßnahmenpaket, das die ABDA vorgeschlagen hat, herbeiführen, halte die Landesapothekerkammer Hessen an der Forderung nach einem Ausschluss verschreibungspflichtiger Arzneimittel vom Versandhandel fest, bekräftigte Ursula Funke.
„Die Politik muss endlich liefern“
Wenige Tage vor der Zentralen Fortbildung hatte die EU-Kommission die Bundesregierung aufgefordert, die Abschaffung der Preisbindung rezeptpflichtiger Medikamente für europäische Versender einzuleiten und das AMG zu ändern. Begründung: Die Preisbindung gefährde den freien Warenverkehr. Funke betonte, dass sich daraus aus ihrer Sicht nur eine Konsequenz ergebe: den Ausschluss der verschreibungspflichtigen Arzneimittel vom Versandhandel. Sie begrüßte ausdrücklich die von Bundesgesundheitsminister Spahn vorgeschlagene bessere Vergütung des Nacht- und Notdienstes und den Aufwand bei dokumentationspflichtigen Arzneimitteln sowie die Schaffung eines Fonds, aus dem zusätzliche pharmazeutische Dienstleistungen honoriert werden. Doch entscheidend, sagte sie, sei die Struktursicherung durch die Gleichpreisigkeit und damit die Stützung der Apotheke vor Ort als Arbeitgeber und Ausbildungsstätte, als Gewerbesteuerzahler in der Region und für die beste Arzneimittelversorgung der Bürger. Funke forderte in diesem Zusammenhang eine Einbindung der Apotheker bei der Etablierung des E-Rezeptes.
Zeitenwende in der Apotheke
Mit Veränderungen, führte sie fort, konnten und können die Apotheken sehr gut umgehen, das hätten sie in den vergangenen Jahrzehnten unter Beweis gestellt: Sowohl das Pharmaziestudium als auch der Berufsalltag haben sich in den letzten fünf Dekaden stark gewandelt. Auch die stetige Weiterentwicklung der Arzneimittelforschung habe zudem eine kontinuierliche Veränderung in der Beratung der Patienten mit sich gebracht. Mit dem vor wenigen Wochen eingeführten Fälschungsschutzsystem securPharm setzen die deutschen Apotheken übrigens – ganz digital – die EU-Fälschungsrichtlinie um, betonte Funke die gelebte Digitalität. In diesem Jahr werden zudem die E-Health-Konnektoren erwartet, mit denen die Apotheken an die Telematik-Infrastruktur angeschlossen werden.
Gießen als Treffpunkt der Pharmazeuten
Zuversichtlich blickte Funke auf die zukünftigen Zentralen Fortbildungsveranstaltungen. Das Hören und Lernen vor Ort, die stets hochkarätigen Vorträge und der kollegiale Austausch vor Ort werden das Veranstaltungsformat auch in den kommenden Jahren ausmachen. Ein wichtiger Teil der Erfolgsgeschichte, sagte Ursula Funke, sei nicht nur eine jeweils hochkarätige Besetzung, was auf all jene Mitglieder der Akademievorstände zurückgehe, die sich über Jahrzehnte für die Zentrale Fortbildung eingesetzt haben. Auch die zahlreichen Teilnehmer unterstrichen dies eindrücklich, schloss Funke: „Die vielen Apothekerinnen und Apotheker, die seit Jahren regelmäßig zur Fortbildung nach Gießen kommen, zeigen, wie sehr ihnen eine umfassende und zeitgemäße Beratung am Herzen liegt.“
Stadtrat überbrachte Glückwünsche
Anlässlich des 100. Jubiläums gratulierte Stadtrat Johannes Zippel im Namen der Stadt Gießen. Was nutze ein Mediziner, wenn es daneben nicht den Pharmazeuten gebe, unterstrich er in seinem Grußwort die Wichtigkeit der Apotheke vor Ort. Das Vertrauen in den Arzneimittelfachmann gebe ihm persönlich Sicherheit, so Zippel weiter. Er selbst gehe als Patient immer in die Apotheke seines Vertrauens, den Rezeptversand ins europäische Ausland halte er nicht für zielführend. Für die Beratung sei das persönliche Gespräch, in dem auch Neben- und Wechselwirkungen thematisiert werden, unerlässlich. Im Fall der Fälle spreche der Apotheker auch direkt mit dem behandelnden Arzt. Dies, sagte der Stadtrat, könne nur die Apotheke vor Ort leisten. Glücklicherweise sei die Gießener Region in der Arzneimittelversorgung gut aufgestellt. Auch in den kommenden 50 Jahren, schloss Zippel, sei die hessische Apothekerschaft zur Zentralen Fortbildung herzlich in der Universitätsstadt Gießen willkommen.
Im Eröffnungsvortrag nahm Professor Helmstädter die Anwesenden mit auf einen kleinen Rückblick zur Entstehung der Akademie für Pharmazeutische Fortbildung, die 1975 gegründet wurde. Über Bensheim-Auerbach als ersten Veranstaltungsort im Jahre 1969 über Bad Nauheim wurde 1979 schließlich Gießen zum Austragungsort der Zentralen Fortbildung. Nach einem weiteren Rückblick über die Aufnahme der Pharmakologie in die Approbationsordnung 1971 ging Professor Helmstädter auf die Arzneimittelinnovationen der letzten 50 Jahre ein. Neben den HIV-Therapeutika und therapeutischen Antikörpern stellen vor allem die innovativen Arzneistoffe in der Onkologie das Gros der Entwicklung dar.
Professor Culmsee stellte die Entwicklung der Klinischen Pharmazie anhand konkreter Beispiele aus Forschungsprojekten dar. Er berichtete, dass bereits 1984 bekannt war, dass Polymedikation gesunde Menschen zu vergesslichen, bettlägerigen, inkontinenten Patienten machen kann. Die Krankenhauseinweisungen aufgrund von Interaktionen sei genauso hoch wie durch Unfälle. Konservative Schätzungen gingen von 25.000 Toten jährlich durch Interaktionen aus. Die Medikationsanalyse leiste nachweislich einen großen Beitrag zur Erkennung und Vermeidung von Neben- und Wechselwirkungen. Für die kompetente Betreuung im Sinne einer größtmöglichen Arzneimitteltherapiesicherheit sei die Klinische Pharmazie unabdingbar.
Die riesigen Entwicklungen in der Pharmazeutischen Technologie stellten Professor Keck, Marburg, und Professor Windbergs, Frankfurt am Main, in einem Doppelvortrag vor. Die letzten 50 Jahre brachten u.a. zahlreiche neue Arzneistoffe, Arzneistoffträger und Formulierungen hervor. Das Problem der schlechten Wasserlöslichkeit und Instabilität vieler neuer biologischer Wirkstoffe macht die Entwicklung neuartiger Formulierungen unabdingbar. Nifedipin SL, MUPS-Systeme, Nanopartikel bis hin zu neuartigen Trägersystemen – die Fortschritte in der Technologie sind sicher als Meilensteine zu bezeichnen.
Den würdigen Abschluss des ersten Tages machte ein weiterer Doppelvortrag: The show must go on: Freddie Mercury – ein Leben mit Aids. Unterlegt mit etlichen Videosequenzen wurden anhand der Lebensgeschichte des extravaganten Sängers die Entdeckung von HIV und die Entwicklung der HIV-Therapeutika dargestellt. Wer die Musikvorträge des Teams Professor Dingermann bzw. Dr. Zündorf und Professor Steinhilber kennt, weiß, dass es ein gelungener Abschluss des ersten Teils unserer Jubiläumsveranstaltung war!
Biogene Arzneistoffe: (R)-Evolution der letzten 50 Jahre – so lautete der Titel von Professor Fürsts Eröffnungsvortrag am Sonntag früh. Nicht nur in den vergangenen Jahrtausenden machte sich der Mensch Naturstoffe pflanzlichen Ursprungs zunutze, auch heute noch dienen Naturstoffe häufig als Vorlage für die Entwicklung von Pharmaka. Die Phytotherapie hat durchaus ihren Stellenwert in der Behandlung leichter Erkrankungen und stößt oft auch in therapeutische Lücken vor. Die Arbeit der ehemaligen Kommission E wird heute durch den Ausschuss für pflanzliche Arzneimittel (HMPC) der EMA fortgeführt. Als Schlaglicht der Biologika hob er das Humaninsulin als ersten rekombinanten Arzneistoff hervor. Gentherapeutika, somatische Zelltherapeutika und biotechnologisch bearbeitete Gewebeprodukte sind die Meilensteine der jüngsten Entwicklung.
Im dritten Doppelvortrag des Wochenendes wurden die Fortschritte in der Pharmazeutischen Chemie am Beispiel der Small Molecules dargestellt. Die Entwicklung von kleinen Molekülen begann bereits sehr früh mit der Entwicklung von chemisch-synthetischen Arzneistoffen durch die Farbindustrie. ASS und Phenazon sollen hier beispielhaft für frühe Arzneistoffe stehen. Professor Keusgen ging insbesondere auf schwefelhaltige Moleküle wie z.B. die Prazole ein. Auch die antiviralen Arzneistoffe durften nicht fehlen, selbst Gewürzpflanzen wie Sternanis dienen als Ausgangsstoff – in dem Fall für Oseltamivir. Professor Schubert-Zsilavecz ging im Anschluss auf Osteoporose und die Bisphosphonate ein, die auch in der Tumortherapie bei Knochenmetastasen eingesetzt werden. Bei der antithrombotischen Therapie schlug er den Bogen über TAH und Antikoagulantien bis zu den NOAKs. Auch der therapeutische Durchbruch in der Hepatitis C-Therapie durfte nicht fehlen. Triptane als Serotonin-Rezeptorantagonisten sind unverzichtbare Arzneistoffe für die Behandlung von Migräneanfällen, Fingolimod stellt als erstes oral wirksames Arzneimittel einen echten Durchbruch in der Therapie der Multiplen Sklerose dar. Den Abschluss des Vortrags bildete die Therapie des Typ2-Diabetes durch die oralen Antidiabetika und Gliflozine.
Zu guter Letzt stellte Professor Schmidtko die Entwicklung der Pharmakologie in den letzten 50 Jahren vor. In den 1970ern war das therapeutische Arsenal durchaus begrenzt. 1969 wurden Digitalis-Gykoside in der Therapie der chronischen Herzinsuffizienz breit angewendet, Propranolol war als weiterer Wirkstoff vorhanden. Erst mit der Zeit konnten enorme therapeutische Fortschritte erzielt werden. Die Klassifizierung der Herzinsuffizienz (NYHA) bedeutete einen Durchbruch für die Therapie, Therapieschemata änderten sich dramatisch. 50 Jahre später, 2019, sind drei Formen der chronischen Herzinsuffizienz definiert, mit ACE-Hemmern, Sartanen, Aldosteronantagonisten, Sacubitril, Diuretika, Betablockern, Ivabradin existiert mittlerweile ein breites Spektrum an Arzneistoffen. Auch für Parkinsonpatienten waren die Therapiemöglichkeiten mit L-Dopa begrenzt. Die Entwicklung weiterer dopaminerger Agonisten sowie die Identifikation der verschiedenen Dopaminrezeptoren und in Folge die Entwicklung von D2-Agonisten in den 1990ern brachten auch hier eine enorme Verbesserung der Therapie. Problematisch erwies sich die Fibrosierung von Lunge und Herz durch die von Ergotamin abgeleiteten Wirkstoffe wie z.B. Lisergonid. Die Entwicklung von Romipirol und Pramipexol brachten hier weitere Vorteile. So hat sich mit der Zeit die Pharmakologie zu einer eigenständigen Wissenschaft entwickelt, die molekularen Mechanismen auf den Grund geht und neue Zielstrukturen identifiziert.
Den Artikel können Sie über den untenstehenden Link als PDF herunterladen.
Erinnerung: Ende der Nutzungsrechte für Videos und Radiospots mit Bernhard Hoëcker
Auf Bitten der ABDA möchten wir daran erinnern, dass die im Rahmen der Imagekampagne „Näher am Patienten“ erstellten Radio- und Kinospots mit Bernhard Hoëcker sowie die Nachwuchsfilme (Apotheker/in, PTA, PKA) seit 1. März 2019 die Nutzungsrechte verloren haben. Dies hat zur Folge, dass die Filme und Audiodateien nicht mehr weiterverwendet und verbreitet werden dürfen.
Bitte überprüfen Sie, ob Sie die Filme oder Radiospots online eingebunden haben (z.B. auf Ihrer Webseite, Ihrem YouTube- oder Facebook-Kanal). Dies gilt sowohl für Privat- als auch Apotheken-Accounts.
Vom Auslaufen der Nutzungsrechte ist auch die ABDA-Quiz-App QUIZZIN betroffen. Sie wird fristgerecht aus den App-Stores entfernt. Falls Sie die App bisher beworben haben, möchten wir Sie bitten, dies nicht weiter zu tun.
Die betroffenen Spots, die mit Bernhard Hoëcker entstanden sind und entsprechend entfernt werden müssen, sind folgende:
Kinospots
Kinospot „Hoffentlich geschüttelt“ (https://www.youtube.com/watch?v=AdirZnrGyCY)
Kinospot „Schluckauf“ (https://www.youtube.com/watch?v=4u-cmRdY2ZQ)
Kinospot „Offline“ (https://www.youtube.com/watch?v=StzZWbBHkL4)
Kinospot „Gamer“ (https://www.youtube.com/watch?v=K-bJq011yVM)
Kinospot „Vergesslichkeit“ (https://www.youtube.com/watch?v=gUJKS0pvAQc)
Kinospot „Kater“ (1) (https://www.youtube.com/watch?v=HaMvuExRA6Y)
Kinospot „Kater“ (2) (https://www.youtube.com/watch?v=IefuxY_JcdQ)
Kinospot „Bombe“ (https://www.youtube.com/watch?v=h67Qf7PUTDM)
Kinospot „Schlafprobleme“ (https://www.youtube.com/watch?v=RJCS-4NpfWE)
Kinospot „Boxenstopp“(https://www.youtube.com/watch?v=4gFnKQdB3tI)
Kinospot „Zuviel“(https://www.youtube.com/watch?v=IZpc2GfOZB4)
Radiospots
Radiospot „Beschwerde“(https://www.youtube.com/watch?v=o-MiweVeF5E)
Radiospot „Taub“ (https://www.youtube.com/watch?v=s8VdD42BntM)
Radiospot „Rezept“ (https://www.youtube.com/watch?v=313IeJVF5Ns)
Radiospot „Hund“ (https://www.youtube.com/watch?v=5XR_IvdaEB8)
Nachwuchsfilme
Nachwuchsfilm „Apotheker“ (https://www.youtube.com/watch?v=poY_gGvV69c)
Nachwuchsfilm „PTA“ (https://www.youtube.com/watch?v=m46-2zQjkTY)
Nachwuchsfilm „PKA“ (https://www.youtube.com/watch?v=1Yem6euw1NY)
Sollten Sie hierzu noch Fragen haben, wenden Sie sich gerne an >>info@apothekenkampagne.de
Den Artikel können Sie über den untenstehenden Link als PDF herunterladen.
In eigener Sache – PKA-Ausbildung
22 Jahre – nur wenige Kollegen sind länger in der Kammer tätig als Frau Rhein, die das Team der Pharmazie in Richtung wohlverdientem Ruhestand verlässt. Zu Beginn Ihrer Tätigkeit betreute Frau Rhein die Weiterbildung, ehe sie in das Feld der PKA-Ausbildung wechselte und dieses Aufgabenfeld von Grund auf strukturierte. Über Jahre stand sie den PKA-Auszubildenden wie auch den Ausbildern mit Rat und Tat zur Seite, koordinierte Prüfungstermine und Sitzungen und betreute die PKA-Ausbildung mit viel Herzblut und Engagement. Dafür gilt ihr unser herzlicher Dank.
Wir freuen uns, mit Frau Brzezinski eine junge, engagierte Mitarbeiterin gefunden zu haben, die zukünftig die Betreuung der PKA-Ausbildung übernehmen wird.
Die Social-Media-Kanäle der Landesapothekerkammer Hessen
Folgen Sie dem >> Twitter-Kanal der Kammer oder nutzen Sie den Auftritt auf >> Facebook, um tagesaktuelle Informationen zu Fortbildungsveranstaltungen, politischen Entwicklungen, Verbraucherinformationen und vieles mehr zu erhalten.
Mit der Kammer fortbilden
Die Landesapothekerkammer Hessen unterstützt Sie kontinuierlich mit einem umfangreichen Fortbildungsprogramm. Das vielfältige Veranstaltungsangebot deckt alle relevanten Themen ab. Wir möchten Sie damit nicht nur in Ihrer täglichen Arbeit unterstützen, sondern auch eine erfolgreiche Basis für Ihre weitere Qualifizierung legen.
Im Stellenmarkt der Landesapothekerkammer Hessen können Sie die aktuellen Stellenangebote und -gesuche finden. Unter der Rubrik Angebote und Gesuche können Sie nach aktuellen Stellenanzeigen suchen, aber auch eine Anzeige online aufgeben. Bitte beachten Sie, dass Ihr Stellenangebot oder Stellengesuch erst durch uns kontrolliert und freigeschaltet werden muss und daher nicht sofort auf unserer Seite erscheint. Die Veröffentlichung Ihrer Stellenanzeige erfolgt für Sie kostenlos.
LAK aktuell ist das amtliche Mitteilungsblatt der Landesapothekerkammer Hessen.
Herausgeber: Landesapothekerkammer Hessen, K.d.ö.R.
Chefredaktion: AzetPR
Ständige Mitarbeit: Ulrich Laut, Michael Aland, Johanna Hauser, Daniela Pach, Birgit Wolfraum
Verantwortlich für namentlich gezeichnete Beiträge: die Verfasser
Redaktionsbeirat: Ursula Funke (Vorsitzende), Prof. Dr. Mona Abdel Tawab, Dr. Sebastian Barzen,
Dr. Reinhard Hoferichter, Dr. Cora Menkens, Dr. Otto Quintus Russe, Dr. Viola Schneider
Anschrift des Herausgebers:
Landesapothekerkammer Hessen
Kuhwaldstr. 46, 60486 Frankfurt am Main
Tel.: 069 979509-0, Fax: 069 979509-22
E-Mail: info(at)apothekerkammer.de
Konzept, Redaktion, Layout, Satz & Grafik:
AzetPR
Wrangelstr. 111, 20253 Hamburg
Tel.: 040 413270-31
E-Mail: info(at)azetpr.com
Erscheinungsort: Frankfurt am Main. Erscheinungsweise: 10 Ausgaben pro Jahr. Für Mitglieder der Landesapothekerkammer Hessen ist der Bezug kostenfrei.
Druck, Kopien, Aufnahme in elektronische Medien (auch auszugsweise) für Nicht-Mitglieder nur mit schriftlicher Genehmigung. Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos etc. keine Gewähr. Die Redaktion behält sich die (sinngemäße) Kürzung von Leserzuschriften vor.
Folgen Sie der Landesapothekerkammer Hessen auch auf >> Twitter und >> Facebook.